Sensorgesteuerte Lüftungs- und Filtertechnik für den Tierstall

Im Zuge des immer größer werdenden Bewusstseins, einer nachhaltigen Qualitätsfleischproduktion bei damit einhergehender Verbesserung der Tiergesundheit, gibt es für die Tierzüchter mehrere Gründe, das Stallklima durch eine Kontrolle und Regelung der Stallluft zu optimieren.

Folgende Faktoren stehen in diesem Projekt im Vordergrund:

  • Die Gesundheit der Tiere und die damit verbundene Fleischqualität zu verbessern!
  • Die Umweltbelastungen (Emissionen) so weit wie möglich zu minimieren!
  • Die Ställe unter Einhaltung größtmöglicher Energieeffizienz zu betreiben!

Die das Stallklima beeinflussenden Faktoren lassen sich in drei Gruppen einteilen:

  • Physikalische Faktoren: Wie z.B. Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Staubgehalt
  • Chemische Faktoren: Wie z.B. Sauerstoff-, Kohlendioxid-, Ammoniakgehalt
  • Biologische Faktoren: Wie z.B. Luftkeimgehalt und Geruchsstoffe

Hohe Außentemperaturschwankungen bringen die aktuell verbauten Lüftungssysteme an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. So werden z. B. bei niedrigen Außentemperaturen die Luftraten heruntergefahren. Dies führt allerdings zu einem starken Anstieg der Schadgasbelastung der Stallluft. Insbesondere der Ammoniakgehalt der Luft steigt.

Dieses Reizgas besitzt bei Überschreiten bestimmter Konzentrationen eine nachhaltig-negative Wirkung auf die Tiergesundheit und das Betreuungspersonal. In der Gesetzgebung wird als tolerierbare Gaskonzentration ein Wert von 20 ppm genannt. Die Überschreitung dieses Grenzwertes führt zunächst zu einer Reizung der Atmungsorgane und Schleimhäute und später bei den Tieren zu einer verminderten Futteraufnahme.

Durch über längere Zeit eingeatmete hohe Konzentrationen von Ammoniak kommt es zur Schwächung der Widerstandskraft und zum Auftreten von Infektionen.  So konnte in einer Mastschweineanlage nachgewiesen werden, dass mit steigendem Ammoniakgehalt die Erkrankungsrate der Tiere zunimmt. Auch Auswirkungen auf die Mastleistung bei erhöhten Ammoniakkonzentrationen wurden erkannt. Schweine, die höheren Ammoniakgehalten ausgesetzt sind, erreichen niedrigere Schlachtgewichte und weisen vermehrt Veränderungen an den Lungen auf.

Stand der Technik

Trotz verfahrenstechnischer Weiterentwicklungen gehören Abluftreinigungsanlagen nicht zum allgemeinen Stand der Technik emissionsarmer Haltungsverfahren. Auch Verfahren, bei denen Wasser in Verbindung mit Zusatzstoffen in der Stallluft vernebelt werden, konnten bisher in Tests keine wesentliche Stallluftverbesserung erreichen.

Projektziel

Die Bio-Security Management GmbH und die BarnTec möchten mit weiteren Kooperationspartnern ein Messsystem für das Stallklima entwickeln, welches als Gesamtsystem die Lüftung, Filtration und Geruchsneutralisation steuert und die NH3-Konzentration reduziert.

Dabei steht im Vordergrund, dass die das Stallklima negativ beeinflussenden physikalischen, chemischen und biologischen Faktoren  verbessert werden. Die sich negativ auf die Tiergesundheit auswirkenden Faktoren sollen reduziert werden, um eine maximale Qualitätsfleischproduktion gewährleisten zu können.